Sep 16, 2012

Bratislava

Alle reden über Recycling, also gehe ich mit gutem Beispiel voran und poste alte Fotos eines Aufenthaltes in Bratislava als Service für eine treue Leserin.

Für den Stadtrundgang sollte man sich Dubtribe Sound System - What You Feel In Your Heart auf die Ohren legen.

Wie immer begann der Besuch damit, auf einen Berg über der Stadt zu steigen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Beim Blick auf den Stadtplan fiel mir der Slavín auf.

Der Slavín. Der Mann im Bild war etwas verrückt aber lustig. Er reist durch den ganzen Ostblock um alle die Heldendenkmäler der Sozialismus-Ära zu besuchen.
Von dort hat man einen guten Blick auf die architektonisch zusammengewürfelte Stadt. So schaut man auf das Hochhaus der slowakischen Nationalbank, vor allem zieht es den Blick aber auf das Gebäude des slowakischen Hörfunks, das die Form einer auf den Kopf gestellten Pyramide hat. Mitten durch die Altstadt hat man in den Sechziger Jahren eine Schnellstraße einbetoniert, die mit einer kühnen Brückenkonstruktion die Donau überspannt. Die Schnellstraße zwängt sich genau zwischen Burgberg und dem Martinsdom, der Krönungskirche der ungarischen Könige, durch, so dass man dafür einen Teil der Altstadt abgerissen hat.

Blick vom Slavín zur Nationalbank und zum Hörfunk.
Blick vom Slavín zur Pressburg und zur Brücke des SNP. Ganz links ist der Martinsdom zu sehen.
Damals befand sich in der Brückenplattform eine Cocktailbar; passenderweise mit der Dekoration einer fliegenden Untertasse.
Blick von der Brückenplattform über die Altstadt. Links der Martinsdom, mittig das Michaelertor.

Vom Slavin hat man aber auch den Blick zum Fernsehturm. Da dessen Standpunkt deutlich höher als der Slavín ist, ging es kurzentschlossen dahin per Trolleybus, Endstation "Koliba". Dann läuft man ca. 1 km durch den Wald und kann sich dort nach einem Essen im Turmrestaurant noch etwas im Bratislavský lesný park vergnügen. Dort gibt es z.B. eine Sommerrodelbahn. Bratislava hat generell viele nette Parks. Gut gefallen hat mir der Horský Park und das Stadtviertel drumherum.
Blick zum Fernsehturm.
Die Altstadt von Bratislava ist toll renoviert worden und durch die Bausünden der Sechziger Jahre hat sie einen besonderes Flair. Die Übergänge von komplett alten Gebäuden zu einer Mischung aus diesen und Plattenbauten und reinen Neubauvierteln ist fließend und passt doch irgendwie zusammen. Man hat das Gefühl, dass sich die Architekten zu Sozialismuszeiten austoben durften, denn jeder der Neubauten ist speziell, kein Einheitsbrei wie in anderen Städten. Hier nur ein paar Eindrücke der alten Bauten:
Das Rathaus

Kunst in der Štúrova Straße.


Das Michaelertor.
Gebäude am Hlavné námestie.

Haus zum guten Hirten












Das Besondere an Bratislavas Altstadt sind jedoch seine Palais. Die bekanntesten sind das Primatialpalais, und das Palais Grassalkovich. Eine Liste aller Palais hat die Wikipedia parat. Außerdem sollte man das Nationaltheater gesehen haben, wenn möglich auch von innen im Rahmen eines Theaterstücks oder einer Oper.

Wie in jeder Großstadt gibt es auch eine hässliche Seite und die das ist ganz klar Petržalka - eines der größten Plattenbaugebiete Europas.
Blick von der Plattform der Brücke des SNP über Petržalka. Das Gebäude im Bau ist ein Einkaufszentrum.

Am besten erkundet man Bratislava per Bus und Bahn. Vom Hauptbahnhof mit der Straßenbahn oder Bus in die Stadt und dort am besten mit dem Trolleybus. So lernt man außer der Stadt gleich noch nette Leute kennen, die immer ein paar Tipps auf langer haben. Dadurch habe ich z.B. direkt neben dem Präsidentenpalais die beste Gulaschgaststätte gefunden - versteckt in einem Hinterhof. Apropos Gulasch, man sollte unbedingt mal in eine der Trink- und Speisehallen gehen, in denen viele Arbeiter ihr Mittagessen zu sich nehmen. Achtung, wenn man dort Gulasch bestellt, besteht der zu einem Großteil aus reinem Fettgewebe, aber die Gäste da mögen diese Art.

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