Einfach mal anschauen!:
Gezeichnet fürs Leben
(Hintergrundinfo: Lord’s Resistance Army)
Aus den ehemaligen Kämpfern werden nicht selten total kaputte Leute, wie dieses Beispiel beschreibt: Ehemaliger Kindersoldat aus Liberia
Liberia ist zwar nicht Uganda, aber die Problematik ist überall auf der Welt die gleich.
Dazu gibt es ein wundervolles Buch mit dem Titel A Long Way Gone: Memoirs of a Boy Soldier von Ishmael Beah, der seine Erlebnisse in Sierra Leone beschreibt. Dabei ist die erste Hälfte des Buches eine Beschreibung des Alltagslebens der Leute und erst dann wird man auf seine Odyssee mitgenommen. Die 8 € für das Buch dafür lohnen sich!
Wer nicht lesen möchte, dem empfehle ich den Film Blood Diamond. (Die Filmszenen sind so echt, genauso wie sie Beah im Buch auch beschreibt, auch wenn er nichts mit Diamanten zu tun hatte.)
Erschreckend war beim Lesen, dass Beahs Lieblingsgewehr ein G3 war. Das war zu meiner Armeezeit das Standardgewehr und uns wurde immer gesagt, dass die Waffen der Bundeswehr nur an andere Nato-Länder geliefert werden, nicht in Krisengebiete. Insofern wäre Rüstung eine reine Sache der Landesverteidigung. Eine dreiste Lüge, denn logischerweise kann eine Firma nicht davon leben zwei, drei Jahre eine Waffe an eine Armee zu liefern und dann nichts mehr von ihr zu verkaufen. Also wird man immer Wege finden die Waffen in jede Region der Welt zu liefern. Und so kam auch nach der Eroberung Tripolis ans Licht, dass deutsche Waffen an Libyen geliefert wurden, obwohl ein Waffenembargo bestand.
Interessant ist auch, dass die Agentur für Arbeit ihren Kunden Jobs in der Rüstungsforschung anbietet. Einige meiner Ex-Kollegen aus der Physik arbeiten heute z.B. bei Northrop Grumman oder beim EMI und haben kein schlechtes Gewissen dabei, ihre Schaffenskraft dafür einzusetzen, andere noch effektiver zu töten. An meinem alten Institut wirbt die Firma dank einer Kooperation bei Veranstaltungen um neue Mitarbeiter und Professoren vermitteln Studenten für Praktika dahin. Spricht man die Leute an, die dahin gegangen sind, heißt es meist "Wir machen ja auch zivile Sachen und außerdem drücke ich ja nicht ab." (Abdrücken müssen aber eben auch unter Drogen gesetzte Kinder.) Außerdem stellt man fest, dass die meisten großen Kriege wie der Zweite Kongokrieg (zu Recht auch "afrikanischer Weltkrieg" genannt) ohne westliche Waffen nicht möglich gewesen wäre.
Deutschland ist übrigens der drittgrößte Rüstungsexporteur.
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