Da kommt man geschafft von der Arbeit und will sich einfach etwas berieseln lassen. Warum nicht mal etwas Kabarett? Also macht man das Abendbrot und im PC läuft Die Anstalt. Die erste Viertelstunde plätschert nett vor sich in und dann bleibt einem der Bissen im Munde stecken. UNBEDINGT anschauen und zwar bis ganz zu Ende!:
Wahnsinn - der ganze Ablauf der Sendung und die Spitzen, die das Lachen gefrieren lässt. Die Szene mit dem Mann über Bord ist schon hart und das Gespräch mit dem DDR-Grenzer grandios entlarvend. Göttlich heftig ist auch die Gerichtsverhandlung, die darin gipfelt, dass Flüchtlinge zu Wort kommen. Ich hatte Tränen in den Augen.
Wann beschäftigt man sich schon mit dem Thema Flüchtlinge? Wenn mal wieder ein paar hundert Menschen tot aus dem Mittelmeer gefischt werden sind alle kurz betroffen, aber nach ein paar Tagen hat man es vergessen. Es ist schon verrückt was wir mit Kriegsflüchtlingen machen. Es ist ist klar, dass das Verständnis für Wirtschaftsflüchtlinge in der Bevölkerung nicht groß ist und das gilt für alle Länder, in denen ich bisher war. Es geht auch nicht um Wirtschaftsflüchtlinge, sondern darum, dass Leute, die um ihr Leben fürchten müssen, eine Chance haben muss, temporär aufgenommen zu werden. In Bosnien habe ich viele Leute getroffen, die während des Bürgerkrieges von Deutschland aufgenommen wurden und einige davon auch eine Ausbildung erhielten. Deren Dankbarkeit hat mich beeindruckt. Fast alle waren sentimental, denn sie nicht jeder wollte unbedingt wieder zurück aber alle waren der Meinung, dass man sein Land selber aufbauen muss.
Ja das Thema ist schwierig, aber Leute ertrinken zu lassen ist keine Lösung! Ob es einem gefällt oder nicht, man wird Leute nicht daran hindern können, auf der Suche nach einem besseren Leben nach Europa zu kommen. Man kann und muss nicht jeden aufnehmen aber man kann ihnen auch nicht beim Sterben zuschauen. Ich denke es ist in Ordnung, wenn man Wirtschaftsflüchtlinge wieder zurückschickt. Gerade die gut Ausgebildeten unter ihnen fehlen im eigenen Land und so ändert sich kaum etwas vor Ort. Es muss aber das Ziel sein, dass es in möglichst jedem Ort der Welt lebenswert ist und das geht nicht wenn z.B. Ärzte und Ingenieure auswandern.
Edit:
Da ich für diesen Eintrag arg kritisiert wurde, sage ich es nochmal ganz klar:
Es muss zwischen Wirtschaftsflüchtlingen und Flüchtlingen unterscheiden werden, die in ihrer Heimat mit dem Tod bedroht werden. Damit klar wird, wie Deutschland derzeit mit Flüchtlingen aus Syrien umgeht, sei auf dieses Video ab Minute 45 verwiesen: "Die bürgerkriegsähnlichen Zustände in Syrien sind bedauerlich. Sie können aber keine besondere Härte begründen."
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