Der Plan, jeden Tag ein paar Zeilen hier zu hinterlassen, ist gescheitert. Denn W-LAN, das selbst in Südamerika mittlerweile Standard ist, war in Italien nicht verfügbar. Aber das macht nichts, denn es ist auch schön, mal nicht online zu sein.
Am dritten Tag ging es von Zernez durch den Schweizer Nationalpark hinauf zum
Ofenpass. Von dort aus ging es das
Münstertal hinunter nach
Glurns in
Südtirol. Glurns ist eine winzige Stadt, dafür aber riesig schön. Ist man in der Nähe, sollte man unbedingt dort mal Pause machen! Weiter ging es nach Prad wo die Passstraße zum
Stilfser Joch beginnt. Es folgten 1800 Hm in 48 Spitzkehren. Zuerst fährt man im Wald, der immer wieder Ausblicke auf die Westwand des
Ortler freigibt. Von hier aus wurde der höchste Berg Österreich-Ungarns auch auf Befehl des Kaisers das erste Mal erklommen. Davon zeugt eine Stele am Wegesrand. Nach einigem Geschlängel kommt dann unvermittelt eine scheinbar fast senkrechte Wand in den Blick und anhand der nummerierten Serpentinen, weiß man, dass es noch satte 24 Kehren sein werden. Man schraubt sich dann schön gleichmäßig die Wand hoch und kann in jeder Rampe den Ausblick genießen. Wir hatten herrlichstes Sommerwetter, so dass man auch oben auch nicht frieren musste.
Was allerdings nervte, waren die Motorräder. Es waren Tausende! auf dem Pass unterwegs und da das Tal recht eng ist, schallt es fürchterlich. Eigentlich liegt das Gebiet des Passes und der Auffahrten komplett im
Nationalpark Stilfser Joch, aber bei dem Lärm kann man sicher sein, dass sich kein Tier dort freiwillig aufhält - sehr schade. Oben an der Passhöhe denkt man dann auch, dass man auf einem Jahrmarkt ist. Zudem war Sonnabend und damit noch mehr los als normal - schon 1 km vor dem Pass war alles mit Motorrädern zugeparkt.
Da wir unsere Unterkunft in
Bormio kurzerhand von einem Seitental in den Ort umbuchen mussten, wären es dann "nur" 2850 Hm für den Tag geworden. Nun hatte ich aber vollmundig 3000 Hm angekündigt also musste ich mir etwas einfallen lassen ;-) . Da man auf der Abfahrt vom Joch am
Umbrailpass vorbeikommt, bin ich ihn daher 2 Serpentinen runter und wieder hochgefahren um die 3000 "voll" zu machen. Klingt bescheuert, aber es war eine Wohltat für die Sinne: kein Lärm, kein Verkehr, schönes Tal in gediegenem Hochalm-Ambiente. Die Abfahrt nach Bormio ist oben wegen der unbeleuchteten Tunnel ein kleines Abenteuer aber der Wasserfall am Wegesrand entschädigt. Alle sind ohne Probleme gesund und munter angekommen. In Bormio selbst fuhren aber auch die ganze Nacht hindurch ein Motorrad am anderen durch. Unglaublich, das die Anwohner da keine Meise bekommen!
Hier ein paar meiner Bilder:
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Detlev kommt den Ofenpass hinauf. |
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Eine der zahlreichen Burgen am Wegesrand - hier kurz vor Prad. |
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Blick die Passstraße hinauf zum Ortler. |
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Links im Bild ist der Ortler. |
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Nichts für schwache Nerven - die Wand am Stilfser Joch. Oben sieht man schon die Häuser am Pass. |
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Blick von Kehre 10 hinunter Richtung Prad. |
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Rummel auf dem Pass. |
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Der Umbrailpass mit schweizer Zollhaus. |
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Blick hinunter vom Umbrail ins Münstertal. |
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Blick vom Umbrail hinauf zum Stilfser Joch. |
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Am Joch verlief die Grenze zwischen Österreich-Ungarn und Italien und damit auch die höchste Front im ersten Weltkrieg. Dem damaligen Zeitgeschmack entsprechend gibt es daher imposante Heldendenkmäler wie dieser Triumphbogen. |
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Wasserfall auf der Abfahrt nach Bormio. |
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