Jan 18, 2011

Milagros y la buena vida

Da habe ich mich im letzten Blog zu weit aus dem Fenster gelehnt, denn ganz
am Stadtrand am Beginn der Berge gibt es eine Mall, in der nur Sportartikel verkauft werden.
Und da gab es tatsächlich einen Laden, der Schuhe in der 46 hat. Nun laufe ich mit Turnschuhen
mit gelben Streifen durch die Stadt, aber besser als mit Sandalen oder den schweren Bergschuhen.
Gelbe Schuhe mit schwarzer Hose sieht besonders hübsch aus :-) Die Schuhe sind aber super bequem
und haben die erste Bewährungsprobe bestanden. Das muss mit ner baskischen Skanummer gefeiert werden: BETAGARRI - BIDEA GARA

Sonntags habe ich mit Lena aus dem Sprachkurs eine Bergwanderung gemacht.
Wir sind ca. 3h auf 1800 Meter hoch  (die Stadt liegt auf ca. 300 m) und dann satte 5h wieder runter.
Die Vegetation ist an den Berghängen so kahl, dass zwischen jedem Baum ein Pfad langgeht,
so dass wir uns ständig verlaufen haben. Dann tauchte immer mehr Stacheldraht und sogar Elektrozäune auf,
mit denen die Wege einfach mal abgesperrt werden. Sogar ganze Wohnviertel sind
hier mit Elektrozäunen abgesperrt (aber eben keine 20V Kuhzäune!). Daher
mussten wir einige Umwege gehen und mehrfach über Zäune steigen.
War ne sehr schöne Tour, zumal jetzt auch gerade die Kakteen blühen. Den ganzen Abstieg
konnten wir auf die riesige Stadt sehen - fantastisch! Das Gefühl beschreibt die Band mit dem treffenden Namen "La Buena Vida": La Buena Vida - Nada debería fallar

Vielleicht noch was zum Klima hier: Es ist hier in Etwa so trocken wie in Andalusien. Die Atacama beginnt 400km nördlich von hier, so dass die Luft sehr trocken ist. Daher brauche ich bei normaler Aktivität so 4,5 Liter am Tag. Bei der Bergtour habe ich z.B 5 Liter getrunken. Dabei hatte ich schon einen Liter "vorgetrunken" und Abends dann nochmal 2 Liter.

Noch was Lustiges: Ich war mit Chilenen abends weg und habe Fettnäpfchen erwischt. Ich habe hier eine leckere HotDog-Sorte namens "Big Italian" entdeckt (mit Tomate, Mayonnaise und Avocadocreme (die italienischen Farben)) und erzählte "Comí un italiano grande." (Ich aß einen Big Italian). Das Gelächter war groß, denn das heißt, dass ich mit einem fetten Italiener geschlafen hätte. Viele Chilenen, die ich kennengelernt habe, sind versaut ohne Ende. Ständig werden Dinge auf Sexuelles gebracht. Diesbezüglich habe ich noch den Vogel abgeschossen: Die Chilenen verschlucken ständig das "s" in den Worten. Ich bestellte "Pisco Sour" und habe aus versehen "Pico Sour" gesagt - die haben sich fast eingepinkelt vor Lachen. Pico heißt in den meisten Ländern Berggipfel, hier aber Schwanz. Irgendwann war es aber anstrengend, denn es ist befremdlich wenn sich 30jährige Familienväter wie 16jährige Teenager benehmen.

Ach so, seit eben habe ich ein Fahrrad! Die Leute in diesem Laden waren so unglaublich nett und ich habe sogar ordentlich Rabatt bekommen. Das macht so Laune mit diesem Mountainbike durch die Stadt zu heizen. Ich bin gerade auf der 4-spurigen Av. Providencia von der Innenstadt nach Hause gedüst - wie genial das war sich durch die Fahrspuren zu drängeln. Die fahren hier eh etwas chaotisch, so dass mein Fahrstil nicht auffällt ;-). Dazu passt perfekt dieser Dancehall-Kracher:  Freestylers - Ruffneck

Bilder gibts wie ab jetzt immer in einem separaten Blogeintrag.

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