So die ersten Tage sind um und gestern kam dann doch noch der Jetlag bzw. wohl eher die Umstellung Winter -> Sommer. Momentan fühle ich mich wie ein Zombie und bin einfach nur noch fertig.
Was gibts neues? Nun, der ZGAU (zweitgrößte anzunehmende Unfall) ist passiert: Meine Schuhe sind gleich an zweiten Tag kaputt gegangen. Da mir das in Portugal auch passiert ist, hatte ich mir extra neue gekauft und im September auch 2 Wochen eingelaufen. Nun hat sich komischerweise die Sohle in mehrere Teile zerlegt, so schlimm, dass mich sogar Leute auf der Straße darauf aufmerksam gemacht haben, dass meine Schuhe Teile verlieren. Die Sohle war um 13:30 noch perfekt, um 17:30 sah sie dann aus wie auf dem Bild - als wäre ich durch Säure gelaufen. Nun gut, eigentlich könnte ich sagen Schwamm drüber, aber ich bin halt zu groß für diese Welt und kenne nun wirklich jede Shoppingmall in Santiago, aber es gibt nur max. Größe 45, ich brauche aber 46! Meine Freiburger Mitbewohner werden mir nun für satte 62 € Porto andere Schuhe von mir schicken, aber ich habe keine andere Wahl. (Man hat mir allen Ernstes empfohlen mal eben nach Buenos Aires zu fliegen, um mir dort neue zu kaufen. Ansonsten kaufen sich Geschäftsleute hier ihre großen Sachen per Internet, aber die Lieferzeit ist halt meist 14 Tage und man kann es nicht anprobieren.) Die Portugal-Crew vom letzten Jahr, weiß was ich gerade durchmache.
Ansonsten ist die Stadt sehr entspannt. (Gut ein Fahrrad zu bekommen ist mal wieder an meiner Größe gescheitert aber in weiser Voraussicht habe ich meine Schlafsack dabei, denn es gibt hier natürlich keine Betten in die ich passen würde. Das mit dem Fahrrad ist in Arbeit - die Leute sind unglaublich hilfsbereit und telefonieren für einen die halbe Stadt durch bis sie einem weiterhelfen können.)
Mit Spanisch geht es voran. Man versteht mich, nur ich leider kaum was. Schreiben klappt dagegen schon ganz gut - habe gerade eben meine erste spanische Email an einen potentiellen Vermieter geschrieben. Ich werde jetzt ab und an angesprochen, da die Leute Englisch reden möchten. Englisch zu können ist momentan sehr angesagt hier. Als Gegenleistung "zwinge" ich die Leute mit mir langsam Spanisch zu reden, so lerne ich auch was. Ansonsten ist das Lernen doch ganz schön ermüdend, vor allem das ständige Wechseln zwischen Spanisch, Deutsch und Englisch.
Ach so, ich wohne momentan bei einer Tante eines Arbeitskollegen. Sie ist sehr nett und kann mir mit Kontakten gut weiterhelfen. So sitze ich z.B. gerade in ihrer Firma und nutze so das Internet. (Internetcafés kann ich eigentlich fast nicht benutzen, da z.B. nur die Startseite von web.de zu öffnen satte 5 Minuten dauert.) Es hat sich herumgesprochen, dass ich Statistik verstehe und so kann ich ihr und ihren Kollegen auch ein bisschen helfen.
Ansonten werde ich mit Beschreibungen des Landes und der Leute immer vorsichtiger, da sich die Leute hier oft gegenseitig widersprechen mit Tipps und Erzählungen wie es hier läuft und worauf man achten muss. Man muss halt seine eigenen Erfahrungen machen.
OK, noch was: Ein Hoch auf den Nahverkehr hier: Ich habe noch nie! länger als eine Minute auf eine UBahn warten müssen. Auch die Busse fahren eigentlich permanent, und alle Fahrkarten sind elektronisch, so dass automatisch der richtige Preis berechnet wird. Dazu gibt es an vielen UBahn-Stationen kostenloses WIFI und überall sind Leute, die einem helfen wollen. Gut, das ist ne ganz spezielle Geschichte, denn das sind alles ABM-Kräfte, die sehr sehr wenig verdienen. Dazu ein anderes Mal mehr. Jedenfalls kontrollieren die z.B., dass man nicht zu nah an der Bahnsteigkante steht, machen permanent (sic!) sauber und pressen einen im Berufsverkehr in die UBahn (Japan-Style).
So ich muss jetzt zum Tandemkurs ans Goetheinstitut und daher Schluss machen. Bis nächste Woche. (Bilder sind im nächsten Eintrag.
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