Apr 7, 2011

Problem der Probleme

Bevor ich die tage ein Fazit ziehe und Reisetipps gebe, noch ein Allgemeinplatz der mir sehr wichtig  ist:

Überbevölkerung ist meiner Meinung nach DAS eigentliche Problem hinter all den Problemen der Erde: Hunger, Wasserknappheit, Ressourcenknappheit, Slums, Luftverschmutzung und die meisten Kriege. Die Chilenen haben sich seit 1970 verdoppelt, haben das aber noch erstaunlich gut im Griff. In anderen Ländern wie z.B. Bolivien klappt das nicht so gut. Der Bergmannsguide in Potosí wird gerade zum 7. Mal Vater. Er stöhnte über sein hartes Leben, denn 2 Kinder könnte er ernähren, aber eben kaum 7. Daher kann er seinen Kindern auch keine Ausbildung bezahlen und seine Söhne müssen daher wohl wieder in den Berg gehen, da sie nichts anderes gelernt haben. Außerdem verdreifacht sich ja die Bevölkerung durch 6 Kinder pro Familie (der bolivianische Schnitt liegt aktuell bei ca. 5 Kindern pro Frau und in 63 Staaten der Erde bekommt man noch mehr Kinder), aber im kargen Hochland lässt sich nicht mehr anbauen. Bolivien hat das Glück, dass die Ressourcen des Tieflands noch nicht ausgeschöpft sind, aber in anderen Ländern wird dadurch die Nahrungsmittelversorgung knapp und der Staat muss dann Nahrungsmittel aus dem Ausland einkaufen. Das Geld dafür fehlt dann aber wieder für Schulen und Straßen. Aber von wem kann man Nahrungsmittel kaufen? Die meisten Länder haben selbst genug Bedarf. Europa hat aber z.B. Überkapazitäten, doch will der europäische Bauer logischerweise auch den europäischen Preis für seine Ware haben. Viele Länder können den aber nicht bezahlen, wenn sie nicht gerade andere Ressourcen wie z.B. Öl dafür tauschen können. Einige Regierungen haben das Problem erkannt und dadurch ist z.B. in China die Ein-Kind Politik entstanden. In Südamerika verhindert aber die katholische Kirche vernünftige Lösungen. So fragte ich den Bergmann, warum er denn so viele Kinder hat und nicht nur 2, denn man kann das ja heutzutage planen. Die Antwort war ein empörtes "Das wäre ja Sünde!" Das heißt, das im Endeffekt die katholische Kirche mit ihrem kategorischen Nein zur Verhütung die Leute in die Armut stürzt! Dem zum Hohn kümmert sich die Kirche vorbildlich (meine ich ernst, da es wirklich gute Einrichtungen gibt) um die Armen, die ohne sie gar nicht so arm wären. Es ist ein Paradoxon! Wie gerne würde ich den Papst mal fragen, was er dazu meint.

Anzahl an Kindern pro Frau



So, 5 Einträge reichen für heute :-) .

1 comment:

  1. Danke für Deine ehrlichen, aufmerksamen und interessanten Einträge!
    Vielleicht solltest Du einen Zeitungsartikel über das alles schreiben. Oder gleich ein Buch!!

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