Mar 2, 2011

Valparaiso

Den Ausflug nach Mendoza habe musste ich verschieben, da es zeitlich bis La Paz zu eng geworden wäre. Stattdessen war ich in Viña del Mar und Valparaiso.
Viña ist eine Mischung aus Mallorca und Monaco, also ziemlich verbaut, hat aber doch ein paar nette Ecken an den Bergen, mit Schlösschen und Gärten.
Valparaiso liegt eine Bucht neben Viña und ist die zweitgrößte Stadt Chiles und der wichtigste Hafen. Sie hat einen ganz besonderen Charme, denn sie ist zuletzt 1906 zerstört worden, viele Gebäude stammen daher aus der Zeit 1910 - 1920. Zudem liegt ein Großteil der Stadt auf zahlreichen Hügeln mit herrlichem Ausblick. Die Stadt und auch die zahlreichen Schrägaufzüge auf die Hügel sind Weltkulturerbe. Leider, verfallen die Aufzüge trotz der Welterbeplaketten an ihnen. Viele der alten Häuser verfallen leider auch, aber man versucht Platz für Platz sie wieder im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zu sanieren. Nett sind auch die Obusse - ich bin in einem Originalbus von 1952 gefahren.
Das Wetter in Valparaiso ist ganz anders als in Santiago, da der Humboldtstrom gut kühlt. So waren dort gestern nur 22 °C und komplett bewölkt, während nur 120 km entfernt, in Santiago, 31 °C ohne eine Wolke waren. Ich habe daher meinen Hut nicht aufgesetzt und jetzt ne rote Platte ;-). Die UV-Strahlung ist hier generell viel stärker als in Europa. Je südlicher man kommt, desto schlimmer wird es wegen des Ozonlochs. Und Santiago liegt auf Höhe Südaustraliens, das ja für hohe UV-Werte bekannt ist.
Weil Valparaiso nicht die hübscheste, aber eine fröhliche Stadt ist, gibt es passend dazu, das in meinen Augen rührendste Video der Musikgeschichte: The Avalanches - Since I Left You

Nun geht es nach La Paz, das von wochenlangem Dauerregen gezeichnet ist, und wegen zahlreicher Bergrutsche in der Stadt der Notstand verhängt ist. Das Wetter soll mit 13 °C und Dauerregen auch nächste Woche so bleiben. Also bis dahin, genießt die erste Frühlingssonne.

Viña del Mar. Im Vordergrund ist das Castillo Wulff zu sehen.

Blick über die Valparaiso-Bucht. Wegen des Hafens gibt es übrigens keine Uferpromenade, erinnert mich an Genua. Die ganzen weißen und roten Container sind von Hamburg-Süd.
Steilste Straßen allerorten. Man sieht, wie weit sich die Stadt die Hügel hinaufzieht.
Blick zum Cerro Artillería. Man erkennt die Schönheit und den Verfall. Mittig unten sieht man die Wagen einer der zwei besonders geschützten Aufzüge, der aber leider schon seit 3 Jahren nicht mehr funktioniert. Neben dem Aufzug ist die Treppe des nächsten Bildes.

Sehr steile Treppe, deren Stufen deutlich schmaler sind als mein Fuß lang ist - da gabs ordentlich Adrenalin!

Restauriertes Viertel.
Funktionierender Schrägaufzug, der fast senkrecht nach oben geht.

Im Obus von 1952.
Chilenischer Nationalkongress. Die Architekten dieses Klotzes müssen eine sehr schwere Kindheit gehabt haben.

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